Lüftungssysteme sind in Unternehmen weit verbreitet und ein Posten mit hohem Energieverbrauch: 5 bis 10 % in der Industrie und etwa 17 % im Dienstleistungssektor (Quelle: FH ISI)
Aufgrund der hohen Anzahl an Betriebsstunden kann ihr Energieverbrauch für 90 % der Gesamtkosten verantwortlich sein.
Mögliche Verbesserungsmaßnahmen
Richtige Einstellung der Luftdurchflussrate
- Ein zu hoher Durchfluss führt zu einem sehr hohen Stromverbrauch.
- Ein viel zu geringer Durchfluss führt aufgrund der bedeutenden mechanischen Reibung im Inneren zu Energieverschwendung.
- Wird eine variable Luftdurchflussrate benötigt, ist die Einstellung des Durchflusses eine potenziell kostengünstige Option. Es gibt zwei Arten von Lösungen:
- Beste Lösung: Installation eines Drehzahlreglers am Ventilatorantrieb
- Einfachste Maßnahme: Reduzierung oder Begrenzung des Durchflusses im Bereich der Ansaugung; eine Lösung, die jedoch nicht immer optimal ist
Einsparpotenzial: bis zu 50 % durch Reduzierung der Durchflussmenge um 20 %
Rückgewinnung von Wärme
Um den Wärmeverlust durch das Lüftungssystem zu begrenzen, wird die Installation einer Wärmerückgewinnung empfohlen.
Einstellung der Umgebungsbedingungen
Die Anforderungen an Temperatur, Luftfeuchtigkeit oder Luftdurchflussrate sind manchmal zu streng. Dies war in der Vergangenheit üblich, als man die Energiekosten noch vernachlässigen konnte. Folgende Parameter sind zu berücksichtigen:
- Einstellung der Luftdurchflussrate: Die Einstellung hat einen entscheidenden Einfluss auf die von der Lüftung aufgenommene Leistung und auf die nutzbare Heiz- oder Kühlleistung.
- Einstellung der Temperatur
- Ausdehnung der Toleranzbereiche in Bezug auf die Luftfeuchtigkeit, sofern möglich: Eine Entfeuchtung der Luft ist energieintensiv, da diese zunächst gekühlt und dann erwärmt werden muss.
Optimierung der Gerätewartung
- Wartung von Getriebekomponenten (Riemen, Zahnräder, Lager und Luftfilter), um Ausfälle oder Gesundheitsprobleme zu vermeiden und die Energieeffizienz dieser Anlagen zu erhalten
- Beseitigung größerer Luftlecks im Lüftungsnetz
Nutzung energieeffizienter Ventilatoren
- In Nichtwohngebäude werden die spezifischen Leistungsklassen nach DIN 13779 ausgedrückt: SFP 01 (höchste Energieeffizienz) bis SFP 07.
- Die europäische Ökodesign-Richtlinie schreibt Mindestwirkungsgrade für neu auf den Markt gebrachte Ventilatoren vor.
- Ventilatoren mit rückwärts gekrümmten Schaufeln bieten im Vergleich zu Ventilatoren mit vorwärts gekrümmten Schaufeln eine Energieeinsparung von bis zu 30 %.
Einsparpotenzial: bis zu 90 % zwischen den Energieeffizienzklassen SFP 01 und SFP 07 (DIN 13779)
Wahl effizienterer Elektroantriebe
- Antriebsmotoren mit hoher Energieeffizienz (IE2 mit Drehzahlregler, IE3 oder IE4)
- Effiziente mechanische Antriebe, bevorzugt mit Direktantrieb
Durchdachte Gestaltung der Lüftungsnetze
- Zur Begrenzung der Geschwindigkeit des Luftstroms ist ein ausreichender Querschnitt der Ummantelungen erforderlich.
- Die Verwendung von Rundrohren wird empfohlen.
- Enge Bögen und Querschnittsbeschränkungen sollten auf ein striktes Minimum begrenzt werden.
Einsparpotenzial: Eine Vergrößerung des Rohrdurchmessers um 10 % ermöglicht eine Einsparung von ca. 30 % der aufgenommenen Leistung bei gleicher Durchflussmenge.