Beleuchtung der Landwirtschaft: Energieeffizienz und Einsatzmöglichkeiten

Eine effiziente Beleuchtung spielt in der Landwirtschaft eine entscheidende Rolle – sei es zur Verlängerung der Arbeitszeiten, zur Förderung des Pflanzenwachstums oder zur Optimierung der Tierhaltung. Moderne LED-Technologie (Light Emitting Diodes oder Leuchtdioden) bietet eine energieeffiziente und langlebige Lösung, die sowohl Kosten senkt als auch umweltfreundlich ist.

Vorteile von LED-Beleuchtung in landwirtschaftlichen Betrieben

Energieeinsparung und Kostenreduktion

LEDs verbrauchen bis zu 80 % weniger Energie als herkömmliche Glühlampen und rund 50 % weniger als Leuchtstoffröhren. Diese Effizienz macht sich insbesondere in Betrieben mit durchgängiger Beleuchtung bezahlt.

Lange Lebensdauer und Robustheit

Mit einer durchschnittlichen Lebensdauer von 50.000 Stunden sind LEDs wesentlich langlebiger als andere Leuchtmittel. Zudem sind sie widerstandsfähig gegenüber Feuchtigkeit, Staub und mechanischen Belastungen – ideal für Stallungen und landwirtschaftliche Gebäude.

Umweltfreundlichkeit

LEDs enthalten keine giftigen Materialien wie Quecksilber, das in Leuchtstoffröhren vorkommt. Sie sind daher leichter zu recyceln und haben eine geringere Umweltbelastung.

Verbesserte Tierhaltung durch optimierte Lichtsteuerung

LEDs ermöglichen eine präzise Steuerung der Lichtintensität und -farbe, was zur Schaffung einer angenehmen und stressfreien Umgebung für die Tiere beiträgt. In Geflügel- und Schweineställen können dimmbare LED-Systeme den natürlichen Tageslichtzyklus simulieren, was sich positiv auf das Wohlbefinden und die Produktivität der Tiere auswirkt.

Intelligente Beleuchtungssysteme und Automatisierung

Die Integration von intelligenter Steuerung in die Beleuchtungstechnologie hat zur Weiterentwicklung intelligenter Leuchtsysteme geführt. Diese nutzen Sensoren und Datenanalysen, um die Beleuchtung automatisch an die aktuellen Bedingungen anzupassen.

Beispiele

  • Bewegungssensoren: In Tierställen können Bewegungssensoren eingesetzt werden, um das Licht nur dann einzuschalten, wenn sich Tiere oder Arbeiter in einem bestimmten Bereich aufhalten. Dies reduziert den Energieverbrauch erheblich.
  • Lichtsensoren: In Gewächshäusern können diese die Lichtintensität an das aktuelle Tageslicht anpassen. So erhalten Pflanzen immer die optimale Menge an Licht, ohne Energie zu verschwenden.
  • Fernsteuerung und Überwachung: Moderne Beleuchtungssysteme können über Smartphone-Apps oder Computersoftware gesteuert und überwacht werden. Dies ermöglicht Landwirten eine flexible und effiziente Verwaltung ihrer Beleuchtungssysteme, unabhängig von ihrem Standort.

Was ist Relamping?

Relamping ist der Austausch ineffizienter Leuchtmittel wie Glühlampen oder Leuchtstoffröhren durch energieeffiziente LEDs in bestehende Fassungen. Diese Methode hat den Vorteil, dass lediglich das Leuchtmittel ausgetauscht wird. Dadurch entfallen hohe Investitionskosten, und es werden sofortige Kosteneinsparungen durch reduzierte Energiekosten erzielt.

Checkliste: So optimieren Sie Ihre Beleuchtung

✔  Art der Nutzung berücksichtigen (z. B. Stallungen, Werkstätten, Lagerhallen)

✔  Benötigte Lichtstärke bestimmen: Allgemeine Bereiche 100-200 Lux, Arbeitsbereiche 300-500 Lux. Eine vollständige Liste ist verfügbar bei der ITM (Norm ITM-CL 55.2).

✔  Passende Leuchten auswählen: 

  • Deckenleuchten für gleichmäßige Ausleuchtung
  • Strahler/Fluter für gezielte Beleuchtung bestimmter Bereiche
  • High-Bay-Leuchten für hohe Decken

✔  Berücksichtigung der Raumgegebenheiten, Reflexionsgrade von Oberflächen, Hindernisse

✔  Energieeffiziente Modelle mit hoher Lumen/Watt-Leistung nutzen

✔  Wartung und Langlebigkeit berücksichtigen

Eine professionelle Beratung durch einen Elektriker hilft, die Beleuchtung optimal an die Bedürfnisse des Betriebs anzupassen. Weitere Informationen zur Optimierung und mögliche Investitionsbeihilfen bei der Beleuchtung sind auf „Klimapakt fir Betriber“ zu finden.