Regenwassernutzung stellt eine wertvolle Möglichkeit dar, Wasserressourcen in der Landwirtschaft nachhaltig zu nutzen. Ob für Hofarbeiten, Viehzucht oder den Gemüseanbau – Regenwasser kann helfen, Kosten zu senken und die Wasserversorgung unabhängiger zu gestalten.
Regenwasser in einem landwirtschaftlichen Betrieb nutzen
Die Wasserverfügbarkeit wird für Landwirte zunehmend zu einer Herausforderung. Regenwasser bietet hier eine sinnvolle Ergänzung.
Die Niederschlagsmengen in Luxemburg variieren regional und saisonal stark, aber ein einfaches Rechenbeispiel zeigt das Potenzial: Eine Halle mit einer Dachfläche von 2.000 m² und einer durchschnittlichen Niederschlagsmenge von 850 mm pro Jahr kann theoretisch eine Regenwassermenge von 1.700 m³ sammeln. Zum Vergleich: Ein vierköpfiger Haushalt benötigt jährlich etwa 197 m³ Wasser. Diese Tatsache und die vielen weiteren Vorteile zeigen, dass die Regenwassernutzung für die Landwirtschaft äußerst interessant ist.
Ressourcenschonung
Regenwasser ist eine natürliche, Wasserquelle, die in vielen landwirtschaftlichen Betrieben häufig ungenutzt bleibt. Seine Nutzung reduziert die Wassermenge, die von öffentlichen Wasserversorgungssystemen zugekauft werden muss, indem es die Wasserressourcen diversifiziert, und erhöht die Nachhaltigkeit landwirtschaftlicher Betriebe.
Bessere Wasserqualität für Pflanzen
Regenwasser ist weicher und weniger mineralisiert als Grund- oder Oberflächenwasser. Dadurch eignet es sich besonders für die Bewässerung, da es die Bodenstruktur schont und Salzansammlungen verhindert, was die Gesundheit der Pflanzen fördert.
Kosteneinsparung
Weniger Leitungswasser bedeutet geringere Betriebskosten. Besonders in Regionen mit hohen Wasserpreisen oder in trockenen Gebieten, in denen Bewässerungswasser knapp ist, zahlt sich Regenwassernutzung langfristig aus. Weiterhin kann eine reduzierte Anschlusskapazität ans öffentliche Netz zusätzliche Einsparungen bringen.
Stabilisierung des Wasserhaushalts
Indem Regenwasser gespeichert wird, statt es schnell abfließen zu lassen, kann das Risiko von Bodenerosion und Überschwemmungen verringert und der lokale Wasserhaushalt stabilisiert werden.
Auf was müssen Sie beim Nutzen von Regenwasser achten?
Die Qualität des gesammelten Regenwassers hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Schmutz: Regenwasser kann Verunreinigungen aus der Atmosphäre enthalten.
- Dachmaterialien: Auf rauen Dächern kann sich in Trockenphasen Schmutz ablagern, Bitumendächer können das Regenwasser gelblich färben und bei unbeschichteten Kupfer- oder Zinkdächern kann sich die Metallkonzentration im Wasser erhöhen.
- Filterung: Laub- und Schmutzfilter helfen, grobe Verunreinigungen zu entfernen.
- Lagerung: Speichertanks oder Teiche sollten passend dimensioniert und regelmäßig gewartet werden. Die mikrobiologische Qualität des Wassers kann durch die Lagerungsbedingungen und -dauer beeinflusst werden.
Mögliche Einsatzbereiche für Regenwasser
Landwirtschaftliche Betriebe können Regenwasser vielseitig nutzen:
- Reinigung von Maschinen und Stallungen
- Speisung des Berieselungswassers zur Kühlung der Ställe während der Sommermonate
- Bewässerung von Gewächshäusern
- Toilettenspülung
Wussten Sie, dass …
Auch die Speisung der Viehtränken grundsätzlich nicht ausgeschlossen ist. Jedoch muss darauf geachtet werden, dass eine adäquate Qualität gewährleistet wird.
Eine Vorbehandlung des Wassers ist grundsätzlich nötig und regelmäßige Analysen sind in dem Fall zu empfehlen.
